Leistung macht Schule
300 Schulen nehmen bundesweit an der ersten Phase der Initiative (2018 bis 2022) teil. Die Schulen entwickeln gemeinsam mit den Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern leistungsförderliche Schulleitbilder und didaktische Konzepte zur gezielten Förderung der Schülerinnen und Schüler im Unterricht.
Das zentrale Anliegen von „Leistung macht Schule“ ist es, die schulischen Entwicklungsmöglichkeiten von leistungsstarken und potenziell besonders leistungsfähigen Schülerinnen und Schülern zu optimieren. Um dies zu erreichen, entwickeln die teilnehmenden Schulen gemeinsam mit den Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern Konzepte für ein leistungsförderliches Schulklima und zur gezielten Talentförderung im Regelunterricht.
Die Grundschule am Kiefernberg hat den Schwerpunkt auf folgende Teilprojekte (TP) gelegt:
- TP 3: Adaptive MINT-Übergangskonzepte (MINT-Ü)
- TP 20: LUPE: Leistung unterstützen, Potenziale erkennen
Teilprojekt 3: Entwicklung von Diagnose- und Förderkonzepten für eine adaptive Gestaltung der Übergänge (Kita – Grundschule, Grundschule – weiterführende Schule) im MINT-Bereich
Übergänge von einer Bildungseinrichtung in eine andere sind für Kinder einschneidende Ereignisse, die sowohl mit gravierenden Veränderungen hinsichtlich kognitiver Anforderungen als auch verschiedenen sozialen und soziologischen Herausforderungen einhergehen. Kinder mit besonderen Begabungen freuen sich zum Schulanfang sowie beim Übergang auf eine weiterführende Schule meist auf neue Herausforderungen, sind dann aber oft schnell von den fachlichen „Durchschnittsanforderungen“ enttäuscht. Es ist daher notwendig, für leistungsstarke und potenziell besonders leistungsfähige Kinder spezielle diagnosebasierte Förderkonzepte an den Übergängen Kita – Grundschule und Grundschule – weiterführende Schule zu entwickeln. Diese Förderkonzepte sollten adaptiv sein und sowohl den individuellen Potenzialen und Bedürfnissen der Schülerinnen und Schüler als auch den inhaltlich-organisatorischen Besonderheiten der Unterrichtsfächer entsprechen. Das Teilprojekt 3 entwickelt solche Förderkonzepte für die MINT-Fächer. Die gemeinsam mit den Lehrkräften zu entwickelnden Konzepte sollen so aufbereitet werden, dass sie in der Unterrichtspraxis effektiv genutzt und flexibel an die Bedingungen „vor Ort“ angepasst werden können. Gemäß einer ganzheitlich-komplexen Sicht auf Lehr-Lernprozesse sollen die Konzepte umfassen:
- ein Instrumentarium für eine prozessbezogene Diagnostik, die neben dem Erfassen der jeweiligen fachlichen Kompetenzen auch lernförderliche bzw. -hemmende Einflussfaktoren berücksichtigt,
- erprobte Lernarrangements für den Einsatz im regulären Unterricht der MINT-Fächer, die insbesondere interessengeleitetes, selbstbestimmtes und forschendes Lernen ermöglichen sowie Genderspezifika und die Nutzung digitaler Medien einbeziehen,
- eine Handreichung für die effektive Nutzung einer kooperativen schulischen und außerschulischen Netzwerkstruktur, insbesondere mit Bezug auf Formen der Zusammenarbeit aller an Schule beteiligter Akteure.
Die Ergebnisse der Erprobung werden dokumentiert und gemeinsam mit den Lehrkräften und dem Team der Forscherinnen und Forscher ausgewertet und auf diese Weise stetig erweitert und optimiert. Abschließend ist geplant, die erfolgreich erprobten Konzepte in Form von didaktisch-methodischen Handreichungen einer breiten Lehrerschaft anzubieten.
Leitender Wissenschaftler für unsere Schule:
- Prof. Dr. Friedhelm Käpnick und Team, Westfälische Wilhelms-Universität in Münster, Fach: Mathematik
Teilprojekt 20: Leistungspotenziale suchen und finden: Entwicklung eines Werkzeugkoffers für Grundschullehrkräfte (LUPE) – Materialgestützte Förderung diagnostischer Fähigkeiten von Grundschullehrkräften im Mathematik- & Sachunterricht
Das übergeordnete Ziel des Teilprojekts LUPE ist die Förderung der diagnostischen Kompetenzen der Lehrkräfte als Voraussetzung dafür, leistungsstarke und (potenziell) besonders leistungsfähige Schülerinnen und Schüler im Unterricht frühzeitig zu identifizieren und zu fördern.
Die Projektbasis ist ein Modell, das die Talententwicklung in den MINT-Fächern (Mathematik und Sachunterricht) in unterschiedlichen Entwicklungsphasen abbildet. Die Erarbeitung des Talententwicklungsmodells erfolgt dabei im Austausch mit den Lehrkräften der an LUPE beteiligten Schulen.
Franzis Preckel
Aufbauend auf dem Talententwicklungsmodell werden flexibel einsetzbare, diagnostische Materialen erarbeitet, in der Praxis erprobt und weiterentwickelt. Diese Materialien sollen Grundschullehrkräfte im Regelunterricht der MINT-Fächer dabei unterstützen, strukturiert nach Leistungspotenzialen bei Schülerinnen und Schülern zu suchen, diese zu erkennen und bei der weiteren Förderung zu berücksichtigen. Auch geht es darum, den Unterricht um Situationen anzureichern, die es sowohl den Lehrkräften als auch den Lernenden selbst erlauben, Potenziale zu entdecken. Zudem wird die Beobachtungsfähigkeit der Lehrkräfte geschult und ihre Aufmerksamkeit auf alle Schülerinnen und Schüler gelenkt – insbesondere auch auf solche Schülerinnen und Schüler, die ansonsten eher unterschätzt oder übersehen werden.
Die aktive Suche nach Potenzialen bei allen Schülerinnen und Schülern soll eine Stärken- und Ressourcenorientierung unterstützen, die Auswirkungen auf die pädagogische Haltung zur Förderung (potenziell) besonders leistungsstarker Schülerinnen und Schüler sowie die Unterrichtsgestaltung insgesamt hat (z. B. Anhebung der Bildungsziele, stärkere Individualisierung beziehungsweise innere Differenzierung).
Leitende Wissenschaftlerinnen für unsere Schule:
- Prof. Dr. Franzis Preckel und Team, Universität Trier
Übernommen aus: www.leistung-macht-schule.de
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